Mittwoch, 6. November 2024

Südinsel Teil 3 - Ab in die Sounds

Die Schneelandschaft am Lake Pukaki und Lake Tekapo war zwar wunderschön aber auch ein bisschen kalt. Damit wir keine Frostbeulen bekommen, verließen wir die Berge wieder. Außerdem wollten wir unbedingt die Marlborough Sounds - speziell French Pass - besuchen, bevor wir die Fähre zurück zur Nordinsel nehmen. Zunächst fuhren wir entlang der Alpengrenze durchs Hinterland von Canterbury zurück an die Küste. Dabei waren wir lange Zeit noch von Weiß umgeben. Das war übrigens nicht der Schnee vom Winter, sondern nur das, was in diesen zwei heftigen Regentagen herunter kam.

Zwei Tage Regen in Form von Schnee sehen gleich viel besser aus

An der Ostküste gibt es nicht so viel Auswahl an Routen gen Norden, weshalb wir schon wieder nach Kaikoura "mussten". Die Entscheidung war einfach, weil es dort auf einem Campingplatz beheizte Pools gab. Da kommt man gerne zweimal vorbei. Und wir konnten am nächsten Tag einen Rundgang entlang der Kaikoura-Halbinsel machen. Unten am Strand mussten wir aufpassen, dass wir nicht versehentlich über kleine Robbenbabys stolpern. Und oben auf den Klippen konnten wir uns gar nicht entscheiden, was nun toller aussieht: die rauhe felsige Pazifikküste rechts von uns oder das Heidi-Alpen-Panorama der verschneiten Canterbury-Range links von uns. Und dann hüpften auch noch Delfine im Wasser herum. Voll schön, ey!

Bitte nicht auf die Robben treten. Danke.

schroffe Küste

weiße Berge


Und natürlich durfte auf dem Weg in die Sounds ein Besuch der "mussel capital of the world" Havelock nicht fehlen. Die Muschelfabrik sowie das Hostel standen noch unverändert an derselben Stelle. Nur der Takeaway-Shop hat dichtgemacht und beim Ersatz schmeckte das Essen leider versalzen. 

Besuch bei unserem alten Arbeitgeber

Weiter ging es hoch zum French Pass. Die Straße dorthin ist weiterhin eine Herausforderung, ganz besonders im Frühjahr, wenn heftige Regenfälle die Straße beschädigt haben. Hier wurde zum ersten Mal sogar unseren Kindern beim Autofahren schlecht. Aber eine kurze Pause inklusive Reisetabletten konnten Schlimmeres verhindern. Dadurch durften die beiden beim letzten Abschnitt vorne sitzen und den wundervollen Ausblick in die Fjordlandschaft genießen. Und endlich kamen wir an und konnten eine verdiente Zwei-Nächte-Pause einlegen. Puh!

schöne Aussicht, anstrengende Straße

Am Strand hatten wir dieses Mal Glück, dass sich kurz ein großer Rochen blicken ließ. Bisher dachten wir, die Rochen sind dort Stammgäste, aber eventuell kommen sie nur im Sommer regelmäßig, wenn es von den Fischern genügend Reste am Strand abzustauben gibt. Dieses Mal verlor er schnell das Interesse und zog wieder ab. Stattdessen kam eine Delfin-Schule vorbei und gab ein bisschen mit Sprüngen an. Das war ein guter Ersatz. Am Abend ließ sich sogar mal ein Possum blicken, obwohl die ja nicht sonderlich beliebt dort sind.

Jochen, der Rochen

Delfin beim Springen
 

Wer guckt denn da?


Unseren autofreien Tag verbrachten wir mit Gammeln, ein bisschen Wandern und vor allem Genießen. Drei Viertel der Familie sammelten dabei fleißig alle möglichen Steine, Muscheln, Hölzer und sonstiges Treibgut vom Strand auf. Ihr dürft selbst raten, wer sich dem Sammeln verweigerte.

Henri hinterlässt Spuren

Hausaufgaben müssen sein

nur ein kleiner Teil der Beute

Jeder genießt auf seine Weise...
 
Und doch hat alles Schöne auch sein Ende. Denn auf uns wartete bereits eine gebuchte Fähre. Daher nahmen wir schweren Herzens Abschied und fuhren die kurvige Straße wieder zurück. Dieses Mal blieben die Mägen stabil. Stattdessen verschwand plötzlich die Straße: Es zogen Wolken über die Sounds hinweg und hüllten uns komplett ein. Da mussten wir echt aufpassen, nicht aus Versehen ein Schaf in der weißen Wand zu übersehen.

Haben Sie zufällig meine Familie gesehen?
 
Vor der Überfahrt verbrachten wir noch eine Nacht auf einer Farm in den Sounds. Der Besitzer empfahl uns den "Waterfall and Glow Worm Track" - also stiefelten wir vier mit Taschenlampen bewaffnet kurz nach dem Abendessen los zur Nachtwanderung. Und es wurde nicht zu viel versprochen: Der Weg führte durchs tiefe Dickicht entlang eines Bachs hinauf. Je tiefer wir hinein gingen, umso dunkler wurde. Dann schalteten wir die Lampen aus und waren von zig leuchtenden Punkten umgeben. Wie ein Sternenhimmel mitten im Wald. Das ist schon echt magisch. Ob die Waldbewohner unseren Besuch auch als magisch empfanden, bleibt zweifelhaft. Familie Krachmach machte ihrem Namen alle Ehre. 

Schließlich erreichten wir nach einer kurvigen Fahrt entlang des Queen Charlotte Sounds am nächsten Tag die Fähre und mit einem wehmütigen "See ya" verließen wir die Südinsel. Hach...

Also, hier so'n kleines Häuschen und 'n kleines Boot fürs Wochenende... joah

Stattdessen müssen wir das große Boot zurück nehmen

Und was uns Norden noch erwartete, erzählen wir euch beim nächsten Mal. 

Eure Klannrian.

1 Kommentar:

  1. Die Glühwürmchentour klingt so schön. Bringt doch bitte ein paar Lichtpunkte mit nach Hause

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