Meine Chronistenpflicht ist manchmal auch eine große Last: Hier sitze ich nun wieder zuhause im Wohnzimmer, draußen sind es vier Grad, übermorgen muss ich wieder arbeiten und dann muss ich unsere Zeit in Neuseeland resümieren, die gefühlt schon wieder Jahre her ist. Bäh! Aber nützt ja nüscht. Also ran an die Tasten, vielleicht fällt mir ja was ein.
Nun denn, ähm... ah ja: Zuletzt bewegten wir uns nordwärts in Richtung Ruawai (weder verwandt noch verschwägert mit Huawei). Dort lebt inzwischen unser Freund Matty zusammen mit seiner Frau (!) und zwei (!!) Kindern. Schon witzig, Matty war der Inbegriff des Junggesellen, als wir ihn damals kennenlernten und inzwischen ist "der Bub" richtig sesshaft geworden. Junge, junge. Natürlich hindert ihn das nicht daran, auch weiterhin viiiiiiel zu schnell mit dem Quad über die Farm zu brettern unabhängig davon, ob er hinten Mitfahrer hat oder nicht. Hui!
Stilechtes Fahren 1 |
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Stilechtes Fahren 2 |
Im Vorfeld unseres Besuches waren wir ein wenig besorgt, wie unsere Kinder den Besuch verkraften würden. Immerhin ist Henri nicht grad als großer Tier- (speziell Hunde-)Freund bekannt und Klara ist halt manchmal auch... Klara. Aber alle Sorgen waren am Ende unberechtigt. Klara und Henri waren sofort Feuer und Flamme für das Farmleben. Klar sprang morgens in ihre Gummistiefel und ihre mit Kuhkacke beschmierte Hose und stürzte sich dann ins Farmleben. Sie hatte große Freude daran, Mattys Lämmchen zwei Mal täglich mit der Milchflasche zu füttern. Und besoderns die fünf großen Farmhunde hatten es unseren beiden Kinder angetan. Wir sahen die beiden ständig mit denen herumschmusen und spielen. Das Trampolin war natürlich auch mega beliebt. Die Sprachbarriere mit den beiden Kindern Brooklyn und Jade war kein großes Problem - beim Spielen verstehen sich Kinder quasi blind.
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Schmusestunde |
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Fütterstunde |
Für uns selbst war die Zeit auch die reinste Wohltat. Nach all der Fahrerei war es toll, das Auto für ein paar Tage einfach mal nur stehen zu lassen. Und natürlich gibt es auf der Farm allerhand spannende Sachen und immer mal wieder was neues. Neben den altbekannten Kühen haben Matty und seine Frau Vaudine nämlich auch Schafe. Und während unser Anwesenheit kauften sie spontan noch sechs Ferkel dazu. Da nur Barzahlung möglich war und wir mit unserem Bargeld aushielfen, waren wir sogar kurzzeitig stolze Besitzer von 2,5 Ferkeln. Ob wir die durch den Zoll nach Hause bekommen hätten?
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Welches Schwein hätten's denn gern? |
In der Zwischenzeit machten wir auf der Farm halt so das typische Farmzeugs: Wir halfen mal beim Kühe melken, mal musste ein Schaf kastriert werden, das Lämmchen brauchte regelmäßig seine Milch, die Ferkel mussten gefüttert werden, Mattys "Spielzeug" musste beim Tontaubenschießen ausprobiert werden (die Kinder hatten SEHR viel Spaß dabei) und einmal war wir (erfolglos) auf Wildschweinjagd. Außerdem gibt es auf der Farm viele tolle Fahrzeuge, mit denen man Zeugs machen darf, was mit unserem Auto zuhause nicht so klappt, z.B. einmal im Kreis über die Wiese schleudern oder steile Hänge hoch und runter heizen. Es wurde also nie langweilig.
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Hallo Schwestern! |
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Basti darf das Spielzeug ausprobieren |
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Cow vs. Klara - the rumble in the jungle! |
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Und naürlich dürfen Pferde auch nicht fehlen |
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Die morgendliche Aussicht - doch... ganz nett. |
Und so war es dann am Ende wie jedes Mal, wenn wir bei Matty Abschied nehmen mussten: Wir wollten einfach nicht weg und die Trauer war entsprechend groß (bei Klara und Henri flossen auch eine Menge Tränen). Offensichtlich haben wir bei den vieren auch einen bleibenden Eindruck hinterlassen, weil sie uns schon Tage später schrieben, dass sie gar nicht erwarten können, wenn wir wieder zurück kommen. Ich glaube, wir fangen langsam mit dem Packen an. Wer spendiert uns ein paar Flugtickets? :-)
Tja, und damit war unsere Neuseeland-Zeit so gut wie zu Ende. Vor uns lagen noch ein Rückflug und ein ungeplanter Zwischenstopp in Shanghai. Aber das passt nicht in diesen Beitrag.
Davon berichten wir dann nächstes Mal im Abschlussbeitrag.
Eure Klannrian.
Wow, dass sich die beiden Kinder so ins Farmleben verliebt haben, ist ja toll. Mhm, jetzt gibt es 4 Neuseelandfans. Ich spendiere euch eine Fahrt mit dem Regio, damit ihr euch mal in die örtlichen Landschaften verliebt. Das ist mir bei Ausreisegedanken sicherer...
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