Drei
Wochen haben wir benötigt, um uns durch Deutschland zu wurschteln.
Wir hatten nicht erwartet, so lange zu brauchen, aber auf dem Weg gab
es doch zu vieles zu entdecken. Und so vieles haben links liegen
lassen und für den Rückweg eingeplant. Am Ende haben wir für das
Ausland gar keine Zeit mehr.
Nun haben wir es aber doch geschafft. Am 20.05. übertraten (überfuhren) wir die Landesgrenze Richtung Luxemburg. Unser Wissensstand über dieses kleine Land war mehr als dürftig. Es ist klein, es liegt neben Deutschland irgendwo unter Belgien, es verliert beim Fußball immer hoch, es hat mit der EU zu tun. Das war es größtenteils. Ein Quick-Check bei Wikipedia ergab noch, dass es sich um das letzte Großherzogtum der Welt handelt (was auch immer das bedeutet – Politikwissenschaftler bitte vortreten), dass es früher zum Deutschen Bund (Vorläufer des Deutschen Reiches) gehörte, dass es danach lieber selbstständig wurde, anstatt an die Franzosen verkauft zu werden sowie dass es im Nordosten mit der „Luxemburgischen Schweiz“ eine ganz schöne Landschaft gibt.
Nun haben wir es aber doch geschafft. Am 20.05. übertraten (überfuhren) wir die Landesgrenze Richtung Luxemburg. Unser Wissensstand über dieses kleine Land war mehr als dürftig. Es ist klein, es liegt neben Deutschland irgendwo unter Belgien, es verliert beim Fußball immer hoch, es hat mit der EU zu tun. Das war es größtenteils. Ein Quick-Check bei Wikipedia ergab noch, dass es sich um das letzte Großherzogtum der Welt handelt (was auch immer das bedeutet – Politikwissenschaftler bitte vortreten), dass es früher zum Deutschen Bund (Vorläufer des Deutschen Reiches) gehörte, dass es danach lieber selbstständig wurde, anstatt an die Franzosen verkauft zu werden sowie dass es im Nordosten mit der „Luxemburgischen Schweiz“ eine ganz schöne Landschaft gibt.
Und so
steuerten wir nach dem Grenzübertritt auch diese Region als erstes
an. Zumal sich dort auch das Schloss Beaufort befand. Dieses wurde
gegen 1150 errichtet und ist damit fast ein Jahrhundert älter als
Berlin. Im 19. Jahrhundert ging es aber mit dem Schloss abwärts,
sodass es heute nur noch eine Ruine, wenn auch gut erhalten, ist. Und
in dieser Ruine lässt es sich ganz prima herumtoben; Henri amüsierte
sich zumindest prächtig beim Erforschen von verwinkelten Gängen und
Kammern sowie beim Besteigen der supersteilen Wendeltreppe zum
Burgturm (sehr zum Leidwesen von Anne).
Aber
auch optisch weiß die Luxemburgische Schweiz zu gefallen: Die
Straßen schlängeln sich über grüne Hügel, auf denen Kühe
grasen. Der Verkehr ist relativ entspannt. Kleine Bäche graben sich
entlang an steilen Felsen voller Moos und Wald. Irgendwie ein
bisschen wie die Nordinsel von Neuseeland. Und mittendrin liegt das
Müllerthal mit dem „Schiessentümpel“: Ein kleiner Wasserfall,
wo wir mal wieder ein bisschen mit der Kamera und deren
Belichtungseffekt spielen konnten. Schön, schön, schön.
Die
Stadt Luxemburg ließen wir links liegen, weil das mit dem großen
Wohnmobil nicht so viel Spaß macht. Aber dafür machten wir noch
einmal Halt an einem geschichtlich besonderen Ort, nämlich Schengen.
Dem dort unterzeichneten und dementsprechend nach dem Ort benannten
Abkommen ist es zu verdanken, dass wir heute innerhalb Europas
größtenteils ohne Grenzkontrollen reisen können. Um zu
unterstreichen, was für ein Kontrast dieser Zustand zur früheren
Zeit bildet, wurden auch zwei Restteile der Berliner Mauer dort
aufgestellt. Ich will hier nicht großartig politisch werden, aber es
sind solche Errungenschaften, die mich persönlich immer an die EU
glauben lassen anstatt irgendwelchen rückwärtsgewandten
Nationalisten nachzurennen, die sich lieber in ihrem eigenen Land
einigeln wollen.
Und da
der Grenzübergang so einfach klappt, waren wir auch schwuppdiwupp
schon in Frankreich. Und hier trafen wir wieder einmal auf die Mosel
(bzw. Moselle, wie sie hier heißt), welche sich wie ein roter Faden
durch unsere letzten beiden Reisewochen zu ziehen scheint (sie bildet
ja auch den Grenzfluss zwischen Luxemburg und Deutschland). An jener
haben wir erneut unser Lager aufgeschlagen in dem Ort Pont-á-Mousson in der Region Lorraine bzw. auf deutsch: Lothringen.
Der Ort sieht zumindest in seiner Altstadt schon sehr klischeemäßig
nach Frankreich aus bzw. nach dem Frankreich, was immer als Kulisse
für Filme aus dem 2. Weltkrieg genutzt wird (die ganze Zeit habe ich
darauf gewartet, dass Tom Hanks und Matt Damon in Uniform um die Ecke
gelaufen kommen)... man muss allerdings die Baustelle und das
Beachvolleyballfeld auf dem Marktplatz ausklammern. :-)
Jedenfalls
gefiel es uns so gut, dass wir einen Ruhetag einlegten und heute
einfach mal die Beine baumeln lassen. Vor uns befindet sich der
Jachthafen (eigentlich fies, den Reichtum der anderen anglotzen zu
müssen, aber schön sieht es trotzdem aus), über uns scheint die
Sonne, das Brot von der Bäckerei schmeckt ganz manifique und
überhaupt soll man sich nicht stressen.
Insofern: Habt euch lieb und überlasst den anderen das Aufregen.
Peace, eure Blumenkinder.
Insofern: Habt euch lieb und überlasst den anderen das Aufregen.
Peace, eure Blumenkinder.
PS:
Eine kleine Anekdote haben wir dann doch noch. Mal wieder sind wir
auf eine japanische/chinesische (?) Reisegruppe getroffen. Solche
Begegnungen haben immer einen amüsanten Anstrich, weil ja Asiaten
(jaja, ist zu pauschal, aber ihr wisst, was ich meine) alles und
jeden fotografieren und bestaunen müssen. Ganz besonders ein kleiner
weißer Dreikäsehoch, der an ihnen vorbeiläuft, erregt schnell das
Interesse. Und da Asiaten in Bezug auf sowas auch eine etwas andere
(bzw. keine) Zurückhaltung haben, mussten sie den Kleinen erst
einmal in Beschlag nehmen. D.h. sie nahmen ihn ungefragt fürs Foto
auf den Arm. Naja, wir sind das ja zum Glück für die Reisegruppe
schon von unserer ersten Tour gewohnt. Wahrscheinlich hängt Henri
irgendwo im Ostasiatischen Raum als Model für Babyzeugs herum und
wir wissen gar nix davon.